Ein verborgener Schatz des Goethe-Laboratoriums. - Einblicke in die Jenaer Chemiegeschichte.
Objektpräsentation und Vortrag von Prof. Dr. Michael Stelter (FSU Jena, Technische Umweltchemie) und Max Freitäger (Goethe-Laboratorium).
Als Johann Wolfgang Döbereiner 1823 ein neuartiges Feuerzeug erfindet, zählt Goethe zu seinen ersten Anwendern und Bewunderern. In einem Dankesbrief äußert er am 7. Oktober 1826 seine Freude über diese Jenaer Erfindung:
„Ew. Wohlgeboren sind aus Erfahrung selbst überzeugt, daß es eine höchst angenehme Empfindung sei, wenn wir eine bedeutende Entdeckung irgend einer Naturkraft technisch also bald zu irgend einem nützlichen Gebrauch eingeleitet sehen; und so bin ich in dem Falle, mich Ew. Wohlgeboren immer dankbar zu erinnern, da Ihr so glücklich erfundenes Feuerzeug mir täglich zur Hand steht“.
Mit seiner hohen wissenschaftlichen und technischen Begabung wird Döbereiner zu einem engen Berater Goethes in naturwissenschaftlichen Fragen, aber auch im Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung des Herzogtums. In Jena gelingen ihm chemische Entdeckungen von bleibender Bedeutung für die Chemie. Zugleich entsteht in Zusammenarbeit mit Goethe eine leistungsfähige Institution, die diese Forschung ermöglicht und begünstigt.